Vereda del Tango auf der Andrássy Allee


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(BZS)

Das von der argentinischen Künstlerin Bettina Costa geschaffene Kunstwerk auf dem Asphalt von Budapest erinnert an die acht Grundschritte des Tangos in den Strassen von Buenos Aires.

Wer schon einmal durch Buenos Aires spaziert ist hat mit grosser Wahr-scheinlichkeit eine «Vereda del Tango» (Tango Trottoir) betreten.

Mit dieser Darstellung auf dem Asphalt, die die acht Grundschritte des Tanzes symbolisiert, kann jeder lernen, Tango zu tanzen oder es zumindest versuchen.

Es gibt «Veredas del Tango» in der ganzen Stadt und sie sind ein Kennzeichnen der «Stadt des Tangos». Gedacht sind sie, um die Passanten zu ermutigen ein paar Tango Schritte zu üben. Die berühmteste Vereda befindet sich an der Avenida Callao 1078 in Buenos Aires und trägt «Km 0» als Kennzeichnung.

Vereda del Tango auf der Andrássy Allee 96 (Foto / Quelle: Bettina Costa)

Mit dem Projekt «Vereda del Tango – Km 11939» versucht Bettina Costa, die Tangostimmung in Budapest zu reproduzieren. Vor der argentinischen Botschaft, auf der Andrássy Allee 96, malte sie die ungarische Version einer «Vereda del Tango».

Sie ist mit «Km 11939» gekennzeichnet, da sie genau in dieser Entfernung von der «Vereda del Tango – Km 0» liegt.

Bettina Costa ist in Argentinien geboren; der Wiege des Tangos. Aber sie hat diesem Teil ihrer Kultur nie wirklich viel Aufmerksamkeit gewidmet. Sie hat Tango als etwas «für alte Leute» betrachtet. Sie hat sich nie für Tango interessiert bis sie ausgewandert ist.

Anfangs des 20. Jahrhunderts war Argentinien voller Einwanderer, die ihr Glück in diesem Land suchten, mit der Hoffnung nach Europa zurückzukehren oder ihre Familien über den Ozean zu holen.

Die Tango-Texte spiegeln das tiefe Gefühl des Verlustes dieser Einwanderer und die Nostalgie für die Menschen und Orte, die sie hinter sich gelassen haben. Tango half ihnen, ihre Sorgen zu vergessen.

Ich bin auch eine Einwanderin, kam aber aus einem ganz anderen Grund in die Schweiz. Ich hatte nie Heimweh, habe aber vielleicht unbewusst nach etwas gesucht, um nicht meine Wurzeln zu verlieren. Mit dem Tango fand ich es

Die letzten Jahre hat die Künstlerin sich intensiv mit dem Thema Tango auseinandergesetzt. Neben dem Malen, fing sie an mit Collagen und Schablonen zu arbeiten, letzteres, von Street Art beeinflusst.

Die erste «Vereda del Tango» ausserhalb Argentiniens befindet sich in Rheinfelden, Schweiz, genau 11255 Kilometer von der «Vereda del Tango – Km 0» in Buenos Aires entfernt.

Danach folgten Teppichinstallationen: Schuhformen aus Teppich geschnitten und auf dem Boden oder an der Wand platziert; während der Art Basel Woche 2017 das Projekt «Cancha de Tango»: Tango-Schritte mit Kreidespray auf Rollrasen markiert oder die Installation «Tangország» letztes Jahr bei der Art Market Budapest.

Ab dem 26. August kann jeder die Vereda del Tango auf der Andrássy Allee 96 ausprobieren!

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